Bericht zur B.O.S.C. Feier 1997 in Königsstein

Ein Bericht von Markus Möller

Am 9.8.97 sollte sie also steigen,
die 1. von 2 Parties des Böhse Onkelz Supporters Clubs.
Wie wohl alle anderen Teilnehmer war auch ich schon Wochen vorher heiß darauf. 10 Minuten von dem Ort entfernt, wo unser aller Gesangsmeister Kevin aufgewachsen ist, machte ich mich am frühen Morgen des besagten Datums auf nach Königstein, um einmal mehr den Spaß meines Lebens zu haben. Trotz aller Bedenken (Reiseverkehr u.ä.) ging nichts schief und ich erreichte mein Ziel pünktlich.
Hier wurde ich bereits von einer glänzend organisierten Veranstaltung erwartet, die mir und allen anderen anwesenden Fans einiges zu bieten hatte. Es waren interessante Vorträge geplant, reichlich zu Essen wurde aufgeboten und auch für die Durstigen wurde gesorgt.
Es gab Merchandising mit einigen Neuheiten (BOSC Shirt, Baseballcap, Aufnäher, Aufkleber ...) und Eddy Hartsch gab bereitwillig jedem Auskunft über alles was sein Buch und die Geschichte der Onkelz betraf.
Die Onkelz begrüßten die Anwesenden und stellten bei der Gelegenheit gleich unseren neuen Fanclub-Leiter vor, der im Anschluß dann ein bißchen über den BOSC erzählte, was läuft so ab, was ist geplant usw. Danach gab es die Gelegenheit, den Verantwortlichen im Hintergrund der Onkelz gezielt Fragen zu stellen, bei dem viele Dinge aufgeklärt wurden, aber auch desöfteren irgendwelche seltsamen Fragen gestellt wurden, die die Fragesteller wohl selbst nicht verstanden hatten, aber egal, jeder hatte seinen Spaß. Nachdem im Anschluß daran der Tourtechniker der Onkelz etwas zu dem Thema zum besten gab, wobei er spontan von den Onkelz unterstützt wurde, wurde die eben genannte Podiumsrunde fortgesetzt und nach einiger Zeit von den Onkelz selbst verstärkt. Hier erfuhr dann jeder alles was er schon immer wissen wollte, nur die exakten Verdienstmöglichkeiten eines Onkels und Kevin's Diät-Rezept (der Mann hat nur noch 86 Kilo, herzlichen Glückwunsch) blieben im Verborgenen.
Als nächstes begann eine äußerst stark frequentierte Autogrammstunde, die die 60 Minuten Marke weit überschritt, die Onkelz signierten alles, was ihnen vorgelegt wurde und insbesondere Kevin mutierte nebenbei zum Fotomodell aller ersten Kalibers.
Im Anschluß hatte man sich etwas besonderes einfallen lassen. Zu Gunsten des örtlichen Kinderheimes versteigerten die Onkelz einige besondere Unikate, wie z.B. einmalige T-Shirts, Drum-Sticks und Felle aus Pe's Reservoir und das orginale Kreuz vom Heilige-Lieder-Cover, welches mit, ich glaube 450 DM auch den höchsten Wert des Abends erzielte. Insgesamt kamen an diesem Abend über 2 ½ Tausend Mark zusammen. Eine geile Sache, wie ich finde.
Eine kurze Zeit später kam dann endlich der ersehnte Moment, die Onkelz gaben noch einiges zum besten. Ohne größere Show, wie auf der 96er Tournee, kam trotzdem von Beginn an die typische Onkelz-live Atmosphäre auf, auch wenn in den Halle mittlerweile wohl an die 45 Grad herrschten, was besonders Kevin zu schaffen machte. Der Spaß ging jedoch erst richtig los, als dann einige Mitglieder die Chance bekamen, mal den einen oder anderen der vier von seinen Pflichten zu entbinden, oder dabei zu unterstützen. Pe hatte dabei wohl den Auftritt seines Lebens, jedenfalls war es lustig ihn vorne links auf der Bühne zu sehen, während er am Schlagzeug bestens vertreten wurde. Pe machte seine Sache am Mikro aber besser als irgend so eine mutierte Background-Schlampe von irgendso'ner Teenie Band.
Auch für die Glücklichen, die mit den Onkelz auf einer Bühne standen, war wohl dieser Tag etwas ganz besonderes, denn mit den Leuten auf einer Bühne zu stehen, die für einen selbst so eine Art Lebenselexier darstellen, ist wohl wirklich etwas ganz besonderes. Vielleicht hab' ich ja auch noch mal das Glück. Ihr habt jedenfalls auch mal die andere Seite gesehen, was selbst den Onkelz wohl nie passieren wird, denn die werden nie das Glück haben, sich selbst live zu erleben (von unten), was eigentlich ja etwas entgangenes bedeutet, oder ?
Zum Schluß kam dann noch ein Höhepunkt, hatten wir doch alle die Gelegenheit als erste das neue „Live in Dortmund" Video in einem 60-Minütigen Ausschnitt zu sehen. Dieses Meisterwerk (klingt bei den Onkelz eigentlich schon viel zu normal, dieses Wort), auf das ich zur Zeit, wo ich diese Zeilen schreibe schon tierisch heiß drauf bin, aber wohl schon in all Euren Regalen steht, während Ihr diese Zeilen lest, gibt ja eigentlich „nur" das wieder, was wir alle Jahr für Jahr erleben.
Das war's dann auch schon wieder und nach einer kurzen Nacht auf irgendeiner nicht näher bekannten Autobahnraststätte zwischen Frankfurt und Fulda, machte ich mich wieder auf den Heimweg ins gute alte Hamburg und in den tristen aber nicht spaßlosen Alltag. Jedoch war mein Leben wieder um eine schöne Erinnerung reicher, denn geil war's auf jeden Fall.
So möchte ich zum Schluß noch auf einen kritischen Aspekt hinweisen : Oft kamen Sprüche, die mit dem Thema Geld zu tun hatten. Ralf und die Onkelz können das sicher besser belegen als ich, aber schon der gesunde Menschenverstand zeigt einem, daß das, was wir im Jahr für 60 Mark (wie schnell, hat man die an einem Abend unter die Leute gebracht) geboten kriegen einen mehr als reellen Gegnwert darstellt. Und so möchte ich mich noch bei den Onkelz und den Leuten im Hintergrund (vor allem Ralf Werner) bedanken. Aber auch bei jemand anders sollten wir uns vielleicht mal bedanken : den abgefuckten Medien. Denn sie machen uns Fans doch zu den alleinigen Supportern dieser Band, denn was würde heute wohl ablaufen, wenn die Onkelz einen Werdegang hinter sich hätten, wie irgendeine der image-trächtigeren Bands, die nur Kohle für nichts scheffeln.

In diesem Sinne
Markus Möller

Mit freundlicher Genehmigung von Internet@Onkelz