Veröffentlichung: 2006
Label: Asphalt Records
Art: Compact Disc
Offizielle Seite:
www.wildejungsfulda.de |
Spielliste:
01. 9/11
02. Imperator
03. Multikriminell
04. Kein böser Ort
05. Muttertag
06. Wieder mal geschafft
07. Das Kreuzberglied
08. Schachtfest (Tribute to Rotenburg)
09. Danke Schlampe
10. Wunder 06
11. Sensenmann
12. Hass & Liede
13. Danke Wertung: 3 von 6 Punkten |
Die Böhsen Onkelz sind allgegenwärtig. Nicht nur Kollega Volker hat dies
in seinem letzten Review festgestellt, auch mir geht es so, wenn ich mir
das Erstlingswerk der Wilden Jungs aus Fulda anhöre. Im Gegensatz zu
vielen anderen Bands, die sehr in die Onkelz-Richtung gehen, aber sich
sonst nach außen relativ Neutral zu diesem Thema verhalten, zeigen die
Wilden Jungs nicht nur mit ihren Namen, daß sie Onkelz Fans sind. Im
Beiheft sind fette Poser-Bilder abgedruckt bei denen man die
Bandmitglieder mit Onkelz-Shirts & Tattoos sieht und auch gewisse
Liedtitel und Textstellen erinnern an die Frankfurter Rocklegenden.
Beim ersten mal Durchhören war ich auch recht positiv überrascht, da das
Album sehr gut produziert wurde und der Sound sich von den unendlich
vielen Proll-Bands abhebt, die in diese Richtung gehen. Wilde Jungs
spielen soliden Deutschrock der scheinbar den Drang dazu hat, in die
Pop-Schiene abdriften zu wollen. Der Gesang, der zuerst auch positiv
auffällt paßt sich dem an. Jedoch ging mir sowohl die Musik und auch der
Gesang sehr schnell auf die Eier, da beides zu Eintönig wirkt und neben
Songs wie "Imperator", was ein Lied gegen den US-Imperialismus ist, und
das Live-Bonuslied "Engel fickt man nicht" (eigentlich ein scheiß Lied,
das aber musikalisch überzeugen kann), keine Songs dem Hörer bietet, die
es würdig sind, noch einmal gespielt zu werden.
Insgesamt bietet das Album 15 Lieder bei einer Spielzeit von über 50
Minuten. Ein eher bescheiden gestaltetes Äußeres wird nur durch die
Digipak Verpackung ein wenig aufgewertet.
Textlich geht es sehr in die Breite. Doch Texte wie bei Liedern wie
"Multikriminell" (von Wegen) und eben jenes Ghetto-Image, welches durch
Covergestaltung und Bandbildern versucht wird zu suggerieren wirken
äußerst unglaubwürdig und bringen einen peinlichen Beigeschmack ins Spiel.
Zusätzliche Informationen:
Das Album beinhaltet ausschließlich eigene Lieder von
den Wilden Jungs.
Autor: Sebastian Kuboth im Dezember 2006 |